07.30: Die Sonne blinzelt langsam in unser Camp auf 6200 Meter über Meer. Die -14°C in unserem Zelt werden erträglicher und wir kriechen aus den Schlafsäcken. Eine Stunde später beginnen wir den Aufstieg ins höhere Lager 3. Sechs Stunden später, nach gehöriger Spurarbeit, erreichen wir das Lager auf 6820 Meter. Nach einem einfachen Abendessen und Tee in rauen Mengen legen wir uns in die warmen Daunenschlafsäcke um die Nacht zu überdauern.
Eine Nacht auf fast 7000 Metern ist lange und man ist froh wenn Zeit zum Aufstehen ist. Um 06.30 Uhr starten wir zum Gipfelsturm. Drei Bergführer und die stärksten Gäste bilden ein Spurteam. Wir wechseln einander mit der mühsamen Spurarbeit durch die verwehten Schneehänge ab. Auf 7100 Metern erreicht mich die Nachricht, dass einzelne Gäste Anzeichen einer Höhenkrankheit vorweisen oder bereits erschöpft sind. Einer der beiden Bergführer muss sofort mit den betreffenden Patienten absteigen - ich übernehme diese Arbeit - und tröste mich damit, dass ich bereits letztes Jahr auf dem Gipfel des Muztagh-Ata gestanden bin.
Wir erreichen im Verlaufe des Nachmittags das Basislager und erfahren dort, dass heute insgesamt weitere 22 Expeditionsteilnehmer von uns den Gipfel erreicht haben.... und daran freue ich mich. Im Moment geniesse ich die Vorzüge des Basislagers und erwarte meine Kolleginnen und Kollegen vom Gipfel......
Bericht: Michi Nellen, Bergführer
Redaktion Expeditionstagebuch: Tommy Dätwyler
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