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6. - 7. Juli 2005: Der Gipfel ist erreicht!

Mittwoch, 6. Juli 2005

Der beschwerliche Weg ins Hochlager 3: Eine unglaubliche Backofenhitze macht uns das Leben schwer: Obwohl wir unsere Schlafsäcke den unglaublich motivierten Hochträgern übergeben können, leiden wir bis fast zum letzten Schweisstropfen...

Eine Steilpassage jagt die andere... unser Atem wird dadurch auch nicht regelmässiger..... Sechs Stunden unser heutige Leidensweg. Das Hochlager 3, fast 7000 Meter hoch und alles andere als gemütlich, eigentlich schon recht gut eingerichtet, aber bereits wieder eingeschneit.... Die Kunst: Den grossen Durst zu löschen........ stundenlang zischt dafür der Gaskocher..... und bis um halb zehn Uhr nachts ist auch unser Znach im Zelt parat: Stocki pur - Tee - "pasta". Was dann kommt ist schnell erzählt und "Horror pur" ...... hätte ich gewusst wo der Expeditionsarzt "knurrt" - ich hätte ihn geweckt.... beklemmende Atemnot die ganze Nacht. Und trotzdem: Es ist morgen geworden ---- Um 5 Uhr morgens lasse ich den Gaskocher wieder zischen.....

Donnerstag, 7. Juli 2005

Ein verheissungsvoller Morgen.... Unruhe im Lager 3 - alle wissen was sie wollen - DEN GIPFEL-ERFOLG! Um 07.15 Uhr gehts los..... Eingepackt ins Daunenzeug spuren wir Richtung Himmel.... stundenlanges, regelmässiges aufsteigen im lockeren Pulverschnee..... und ab und zu der Gedanke, weshalb? - Immer weiter und immer näher....... und um 13.15 Uhr endlich die Erlösung..... Gipfel geschafft.... in der Gruppe, was kaum jemand so erwartet hätte.... ein unglaubliches Gefühl! Endlich ist der Kampf gegen den "inneren Schweinehund" zu Ende ... endlich ist Geniessen erlaubt... die grosse Genugtuung, dies geschafft zu haben und eine tolle Erfahrung reicher.....es hat sich gelohnt...

Was folgt ist kaum in Worte zu fassen: 3000 Meter Pulverschnee.... Höhenmeter wohlverstanden....... ab 14.30 Uhr fünf Stunden Abfahrt ...... (Inkl. regelm. und Atempausen) ... In jedem Hochlager laden wir zusätzliches, beim Aufstieg zurückgelassenes Material auf.... und dann um 19.30 Uhr das grosse Hallihallo im Basislager: Wir werden freundlichst empfangen.... und das Znacht (Spaghetti inkl. Alles) schmecken wie kaum jemals.... Gut ists vorbei - schön wars... !!

Und nun lockt - vor dem langersehnten Nach-Hause-Kommen - noch die Weiterreise via Kashgar und eine 24-stündigen Zugsreise nach Urumchi. Dann der Flug über Islamabad und Dubai nach Zürich...

Bericht: Rolf Züger

Redaktion Expeditionstagebuch: Tommy Dätwyler

Die Einsamkeit des Expeditionsleiters Urs Hefti im Muztagh-Gletscher (Foto Tommy Dätwyler)
Der Radiomann beim "Blick zurück" (Gipfel verfehlt .....)

 

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