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27. Juni - 1. Juli 2005

Basislager - Lager 1, Montag, 27. Juni 2005

Um 07.15 Uhr beginnt endlich der langersehnte Aufstieg. Das Gewicht des Rucksackes hält sich in Grenzen, die dünne Luft aber hält mich ganz schön in Atem..... ich staune wie schnell ich immer wieder - eben - AUSSER ATEM komme ... ich bin doch erst im Basislager.. Auf gehts auf steilen "Schmugglerpfaden" langsam hoch Richtung Schneegrenze... und nach ca. einem Drittel des Weges ins Hochlager 1 können wir die Skier aus dem zuvor angelegten Depot anschnallen. Nach sieben Stunden erreichen wir unser Tagesziel, das Hochlager 1 auf rund 5500 Meter über Meer. Ueber 20 Zelte auf einer Terrasse im tiefen Schnee.... Ausblick in die Wüste und runter ins Basislager inbegriffen.....

Lager 1, Dienstag, 28. Juni 2005

Test-Tag! und das auf 5500 Meter! Velofahren ist nicht ganz ohne! Da bereitet man sich zuhause so gut vor, und hier bleibt einem schon nach 10 Minuten einfach die Luft weg...... Meine persönliche Bestleistung auf dieser Höhe: 200 Watt .... im engen, überhitzten und stickigen Forschungszelt! Welch ein Unterschied zum Schlafzelt im Schnee, das wir ganz im Gegensatz zum Basislager nicht mehr als Einerzelt benützen dürfen. Mein Zelt-Kumpel: Anton Mettler (auch 200 Watt).

Lager 1 - Lager 2, Mittwoch, 29. Juni 2005

Um 09.00 Uhr beginnt der weitere Aufstieg, nach einem Zmorge an der "Schnee-Bar". Unser Ziel: das Hochlager 2 auf 6300 Meter. Der Rucksack ist gepackt "bis zum Gehtnichtmehr" und auch entsprechend schwer. Sehr langsam nehmen wir die 800 Höhenmeter bis ins nächste Lager in Angriff. Das Wetter ist sehr durchzogen, kalt, windig, neblig aber immer wieder hats auch sonnige Abschnitte. Durch die Spaltenzone auf rund 6000 Metern Höhe wirds richtig spannend. Zwei Uebergänge sind mit Fixseilen gesichert. Bei Schneetreiben und Nebel erreichen wir schliesslich zusammen mit unseren Bergführern das Hochlager 2. Zu zweit verkriechen wir uns sofort mit Kochern bewaffnet ins Zelt..... So beginnt die "die längste Nacht meines Lebens". Der Sauerstoffmangel und die Atemnot steigern sich bis zur Angst, hier oben zu ersticken....sogar die Platzangst im Schlafsack wird fast unerträglich..... und dennoch wirds morgen......

Lager 2, Donnerstag, 30. Juni 2005

Mit dem Aufstehen sind die Nöte und Aengste rund um die dünne Luft wie weggeblasen..... Und der Blick aus dem steif gefrorenen Zelt? "Wouw" 50 Centimeter Neuschnee und blauer Himmel! Unglaublich - sensationell ABER: Für uns ist wieder Testtag. Hartnäckig ziehen die Forscher auch auf 6300 Metern Höhe ihr ehrgeiziges Programm durch. Und nach sehnsüchtigen Blicken rauf in die tiefverschneiten Hänge zwischen 6300 und 7000 und etwelchen fragenden Blicken nach jenem Mann, der die Spur für uns alle legt... wird uns verkündet, dass nicht wie vorgesehen weiter aufgestiegen, sondern morgen abgefahren wird. Geteilte Meinungen zwar, aber der Entscheid wird akzeptiert.

Lager 2 - Basislager, Freitag, 1. Juli 2005

Endlich, die wärmenden Sonnenstrahlen nach einer bitterkalten Nacht .... es ist windstill und klar.... Ich rüste mich mit einem tiefgekühlten Linzertörtli für die vielversprechende Abfahrt runter ins Basecamp. Traumhafte Verhältnisse! Pulverschnee am 1. Juli ... wenn ichs nicht erfahren hätte ... es wäre Jägerlatein! ... aber die Realität holt uns sofort ein: Nach wenigen Schwüngen ringe ich schon wieder - genauso wie die Anderen - nach Luft. Kaum zu glauben, dass 15 Stunden Aufstieg nach zwei Stunden Abfahr schon wieder "zunichte gemacht" sind. Unten im Base-Camp..... ist schon aufgetischt: Das Menue (per Funk von Urs Hefti bestellt:) Rösti mit Spiegelei und Salat und Bier! (Ein Dank an die nepalesischen und pakistanischen Küchenverantwortlichen).... Liebe Grüsse an Alle!

Bericht: Rolf Züger

Redaktion Expeditionstagebuch: Tommy Dätwyler

 

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